Bei sogenannten Cannabis "Begleitpflanzen" oder "Beipflanzen" handelt es sich um Pflanzenarten, die gut mit Hanf harmonieren. Ihre jeweiligen positiven Eigenschaften schaffen natürliche Synergien und stärken das Ökosystem beim Cannabis Outdoor Anbau.
Eingesetzt werden Begleitpflanzen klassischerweise, um Schädlinge abzuwehren oder den Boden zu verbessern und so die Resilienz deiner Hanfpflanze zu erhöhen.
Im Folgenden werfen wir einen Blick auf die am besten geeignetsten Begleitpflanzen für den Cannabis-Anbau und untersuchen ihren jeweiligen Nutzen.
Grundsätzlich gilt beim Einsatz von Begleitpflanzen die Regel: Diversität im Beet erzeugt eine bessere Schutzwirkung, als nur auf eine Begleitpflanzen-Gattung zu setzen.
Grundsätzliche Überlegungen beim Einsatz von Begleitpflanzen:
Anordnung: Platziere die Begleitpflanzen strategisch rund um deine Cannabispflanzen als Bodendecker.
Vielfalt: Kombiniere unterschiedliche Begleitpflanzen, um ein diverses und widerstandsfähiges Ökosystem zu schaffen.
Pflege: Auch Begleitpflanzen benötigen Pflege. Achte darauf, dass sie ausreichend Wasser und Nährstoffe erhalten, um ihre schützende Wirkung vollends zu entfalten.
Living Soil und Cannabis-Begleitpflanzen
Der natürliche, organische Cannabis-Anbau ist in aller Munde. Ein wichtiger Bestandteil dieser “living soil”-Philosophie ist neben organischer Düngung auch der Einsatz von Begleitpflanzen.
Das Ziel dieses Ansatzes lautet: Synergien bzw. Symbiosen sowie ein resilientes Ökosystem zu erschaffen. Besonders bewährt hat sich die Kombination aus Stickstofflieferanten (wie z.B. Klee) in Kombination von Pflanzen mit Abwehreigenschaften (wie z.B. Ringelblumen).
Bepflanzt du dein Cannabis-Beet oder deine Töpfe mit derartigen Bodendeckern, profitiert deine Hanfplantage zudem von einem “mulchenden” Effekt. Das heißt, die Feuchtigkeit wird in der Erde gebunden und transpiriert (verdunstet) nicht so schnell. Somit hält der Cannabis-Boden eine gesunde Grundfeuchte, was das Wachstum von Mikroorganismen fördert.
Bewährte Begleitpflanzen für Cannabis
Nachfolgende erhältst du einen Überblick über die relevantesten Begleitpflanzen für den Cannabis Anbau im Freien sowie ihre individuellen Vorteile:
Abwehr von Schädlingen
Lavendel: Vertreibt Ameisen und Blattläuse und zieht nützliche Insekten wie Bienen an.
Ringelblume und Tagetes (Studentenblume): Schützen vor schädlichen Fliegenarten und Nematoden, die die Wurzeln von Cannabispflanzen angreifen können.
Knoblauch und Zwiebeln: Abwehr von echtem Mehltau und anderen Schädlingen wie z.B. Thripsen.
Basilikum: Hilft Blattläuse abzuwehren und nützliche Insekten in deinen Garten zu locken. Außerdem soll er gegen Thripse und weiße Fliegen helfen. Es gibt Hinweise darauf, dass Basilikum durch die Freisetzung bestimmter flüchtiger Verbindungen (wie z.B. ätherischer Öle) die Terpenproduktion benachbarter Pflanzen, einschließlich Cannabis, fördern kann.
Pfefferminze: Hält Schädlinge wie Ameisen, Blattläuse, Fliegen und sogar Mäuse fern.
Dill: Zieht Raubwanzen und andere nützliche Insekten an, die Schädlinge wie Spinnmilben und Blattläuse fressen.
Sonnenblume: Zieht nützliche Insekten an und dient obendrein als Wind- und Sichtschutz.
Koriander: Kann effektiv Blattläuse, Spinnmilben und Kartoffelkäfer abwehren.
Hornkraut: Hilft den Boden zu bedecken und Feuchtigkeit zu speichern, reduziert Unkrautwachstum und zieht nützliche Insekten an.
Stickstoffbinder für Cannabis-Böden
Rotklee: Ein weiterer Stickstofff-Fixierer, der den Boden anreichert und dichtes Wachstum bietet, das hilft, Unkräuter zu unterdrücken.
Weißklee: Ähnlich wie Rotklee, jedoch mit niedrigerem Wuchs. Dies macht Weißklee zu einem idealen lebendigen Mulch, der en Boden bedeckt und Stickstoff bindet.
Luzerne (auch Alfalfa genannt): Unterstütz Cannabis optimal durch die Fähigkeit Stickstoff zu binden und wichtige Nährstoffe wie Eisen, Magnesium, Kalium und Phosphor bereitzustellen. Ihre tiefreichenden Wurzeln helfen dabei, den Boden zu lockern und die Wasserdurchdringung sowie -speicherung zu verbessern, was auch die Verdunstung verlangsamt.
Schafgarbe: Verbessert die Bodengesundheit durch tiefgehende Wurzeln, die Mineralien aufschließen und die Bodenstruktur verbessern. Schafgarbe hilft auch, nützliche Insekten anzuziehen.
Cannabis Begleitpflanzen beim Indoor-Anbau
Bislang spielt der Einsatz von Begleitpflanzen beim Indoor-Anbau keine große Rolle. Ein Grund dafür ist, dass das Thema relativ neu und vorrangig unter Outdoor-Grower*innen bekannt ist.
Ein weiterer Grund ist, dass nicht alle klassischen Begleitpflanzen beim Indoor-Anbau einen Mehrwert bieten. Von einigen Schädlingen, wie beispielsweise Blattläusen, geht beim Indoor-Anbau überhaupt keine Gefahr aus. Sie gelangen normalerweise nicht ins Growzelt. Falls doch, können sie einfach abgesammelte werden.
Gefährlich sind also vor allem Schädlinge, die über die Grow-Erde eingeschleppt werden!
Begleitpflanzen, die Schädlinge abschrecken können indoor sogar einen negativen Effekt haben: Schädlingen wie Spinnenmilben, Thripse, Trauermücken und Co würden durch den Einsatz abschreckender Begleitpflanzen dazu gezwungen, erst recht die Cannabispflanze zu befallen, da es an Ausweichmöglichkeiten mangelt.
Welche Begleitpflanzen machen beim indoor-Anbau überhaupt Sinn?
Die Antwort ist simpel: Alles was den Boden verbessert! Das bedeutet in erster Linie Stickstoffbinder, wie Weißklee oder Rotklee. Dadurch musst du weniger Düngen und die mikrobiologische Vielfalt deines kleinen Ökosystems wird erhöht.
Zudem schaffst du durch das Bepflanzen mit Klee eine natürliche Mulch-Schicht, was wiederum die Verdunstung bremst und du somit etwas weniger gießen musst - zumindest in der Theorie.
Fazit
Begleitpflanzen, wie Klee, Ringelblumen und Sonnenblumen sind wertvolle Helfer im Hanfgarten, insbesondere beim Anbau von Cannabis direkt im Freien.
Sie bekämpfen Schädlinge natürlich und effizient, fördern das Wachstum und verbessern die Gesundheit deiner Cannabispflanzen. Durch die Integration stickstoffbindender und abwehrender Begleitpflanzen kannst du eine effektiven und resilienten Anbaustil entwickeln, der sowohl simpel, wie auch ökologisch ist.
Experimentiere mit verschiedenen Kombinationen und beobachte die Ergebnisse, um die besten Partner für deine Cannabispflanzen zu selektieren. Denn jede Begleitpflanze braucht eine passende Umgebung, um ihre volle Wirkung zu entfalten.
Die Natur hält viele Überraschungen bereit. Gleichzeitig bietet sie für jede Herausforderungen eine passende Lösung. Letztendlich geht es darum, die Natur zu verstehen und lesen zu lernen!
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